Die AfD-Kreistagsfraktion schlägt für den ehemaligen Atomstandort Würgassen den Bau
eines Gaskraftwerks vor. Norbert Senges, Vorsitzender der AfD-Kreistagsfraktion: „Wir sind
einvernehmlich mit allen Parteien im Kreis Höxter gegen den Bau eines Atommülllagers. Wir
sind allerdings der Meinung, dass die Diskussion der letzten Jahre viel zu defensiv geführt
wurde. Wir wollen, dass sich der Kreistag Höxter offensiv für den Bau eines Gaskraftwerks
am Standort Würgassen einsetzt. Wir beantragen deshalb, dass die Kreisverwaltung die
Eignung des Standortes für ein Gaskraftwerk prüft. Für den Bau eines Gaskraftwerks
sprechen starke Argumente.“
In dem AfD-Antrag heißt es: „Am Standort des ehemaligen Kernkraftwerkes in Würgassen ist
ein geeigneter Anschluss an das Hochspannungsnetz bereits vorhanden. Auch eine
Gaspipeline verläuft in relativer Nähe mitten durch den Kreis Höxter. In der nächsten Zeit ist
zudem damit zu rechnen, dass Gaskraftwerke nach der neuen EU-Taxonomie als nachhaltige
Investments eingestuft werden und damit potenzielle Investoren auf Suche nach geeigneten
Standorten gehen werden. Eine größere Zahl hochwertiger Arbeitsplätze sowie große
Investitionsvolumen, die lokalen Unternehmen zugutekommen, sind als Vorzüge für den
Kreis Höxter zu nennen.“
Elia Sievers, Kreistagsabgeordneter der AfD: „Aus meiner Sicht ist der ehemalige
Kraftwerksstandort viel zu wertvoll für ein Atommülllager. Wir wollen die größtmögliche
Wertschöpfung und den größtmöglichen gesellschaftlichen Nutzen am Standort Würgassen
realisieren. Ein Gaskraftwerk ist aus unserer Sicht die ideale Nachfolgenutzung für das
zurückgebaute Kernkraftwerk. Ein modernes Gaskraftwerk ist ein politisch starkes Argument
gegen die Pläne der BGZ.“
Sievers: „Aufgrund des gleichzeitigen Ausstieges aus der Kern- und Kohleenergie entstehen
für die deutsche Stromversorgung insbesondere im Bereich der Grundlastdeckung
erhebliche Lücken. Auch der Kreis Höxter ist daher in der Verantwortung, seinen Teil zu einer
grundlastfähigen, bezahlbaren Stromversorgung beizutragen.“
Antragstext:
Sehr geehrter Herr Landrat Stickeln,
wir stellen folgenden Antrag und bitten um Aufnahme auf die Tagesordnung der Kreistagssitzung am
31.03.2022:
Der Kreistag möge beschließen:
Die Kreisverwaltung wird beauftragt zu prüfen, ob sich das Gelände des ehemaligen Kernkraftwerkes
Würgassen grundsätzlich für die Errichtung eines Gaskraftwerkes eignet.
Dem Kreistag wird nach Abschluss der Prüfung ausführlich Bericht erstattet.
Zur Begründung:
Aufgrund des gleichzeitigen Ausstieges aus der Kern- und Kohleenergie entstehen für die deutsche
Stromversorgung insbesondere im Bereich der Grundlastdeckung erhebliche Lücken.
Die Bürger im Kreis Höxter trifft dieser Engpass an elektrischer Energieerzeugung bereits jetzt über die
Stromrechnung deutlich spürbar.
Auch der Kreis Höxter ist daher in der Verantwortung, seinen Teil zu einer grundlastfähigen,
bezahlbaren Stromversorgung beizutragen.
Am Standort des ehemaligen Kernkraftwerkes in Würgassen ist ein geeigneter Anschluss an das
Hochspannungsnetz bereits vorhanden.
Auch eine Gaspipeline verläuft in relativer Nähe mitten durch den Kreis Höxter.
In der nächsten Zeit ist zudem damit zu rechnen, dass Gaskraftwerke nach der neuen EU-Taxonomie als
nachhaltige Investments eingestuft werden und damit potenzielle Investoren auf gezielte Suche nach
geeigneten Standorten gehen werden.
Eine größere Zahl hochwertiger Arbeitsplätze sowie große Investitionsvolumen, die lokalen
Unternehmen zugute kommen, sind als Vorzüge für den Kreis Höxter zu nennen.
Auch könnte eine sinnvolle Alternativ-verwendung ein politisch starkes Argument gegen die Pläne der
BGZ Gesellschaft für Zwischenlagerung für das Gelände darstellen.
Einen fraktionsübergreifenden Entschluss zu der oben beschriebenen Prüfung sowie nachfolgende
Gespräche mit dem Anlageneigentümer und potenziellen Investoren würden wir daher begrüßen.
Mit freundlichen Grüßen
Fraktionsvorsitzender
Norbert Senges Elia Sievers